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Teguise, die ehemalige Hauptstadt von Lanzarote

Ein Gastbeitrag von Elke

San Fernando, 18.02.2022

Ein kleiner Rundgang durch das wirklich schöne Örtchen Teguise, das immer einen Besuch wert ist

Lasst Euch bei einem Spaziergang durch die Altstadt von Teguise in die Vergangenheit versetzen. Die ehemalige Hauptstadt von Lanzarote gehört zu den ältesten Orten der Kanaren. Teguise liegt im geografischen Zentrum von der Insel. Das Bild des historischen Ortes ist von alten Adelspalästen, sakralen Gebäuden und engen Gassen mit gut erhaltenem Kopfsteinpflaster geprägt. Die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz.

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Gegründet wurde Teguise um 1406 durch Maciot de Béthencourt, einem Verwandten des normannischen Adligen Jean de Béthencourt, der unter Heinrich III. die Kanaren für Kastilien eroberte. Der Ort entwickelte sich in der folgenden Zeit zur Hauptstadt von Lanzarote. Diese Funktion ging im Jahre 1852 an die Hafenstadt Arrecife über.

Trotz der Binnenlage kam es in Teguise immer wieder zu Überfällen durch Piraten. Deutliche Spuren hinterließ der nordafrikanische Pirat Morato Arraez, der in der Stadt plünderte und mordetet. Rund 20 Raubzüge wurden bis in das 18. Jahrhundert vermerkt. Heute erinnert in der Altstadt die Blutgasse - Callejon de Sangre – mit einer Gedenktafel an diese schlimme Zeit.

 

Die Blutgasse erstreckt sich hinter der Kirche Nuestra Señora de Guadalupe, die zusammen mit der Plaza de la Constitución den Mittelpunkt der Altstadt bildet. Sie ist auch unter dem Namen San Miguel bekannt. Die Kirche stammt aus dem Jahre 1428, sie wurde allerdings auch – wie vieles andere in der Stadt – durch die Piraten zerstört.

 

 

Großen Schaden richtete zudem ein Brand im Jahre 1909 an, bei dem auch leider die Archive der Pfarrei verbrannten. Die heutige Kirche ist dreischiffig und zeigt sich im neogotischen Stil. Der Glockenturm aus rotem Vulkangestein prägt das Bild der Stadt.

 


Hinter der Kirche befindet sich die Zisterne Mareta. Sie hat einen Durchmesser von 40m und ist 9m tief, damit ist sie die größte Zisterne der Insel. Sie befindet sich auf einem Platz, unter dem es ein gewaltiges Kanalsystem aus Lavagängen gibt. Dort kann sich das Regenwasser sammeln, das vom Vulkan Guanapay hinunterfließt.
Vor der Kirche liegt die Plaza de la Constitución, die von den Einwohnern auch Plaza de San Miguel genannt wird. Der eindrucksvolle Platz wird von zwei Löwenstatuen bewacht. Ursprünglich stammt er aus dem 15. Jahrhundert, er wurde allerdings immer wieder im Laufe der Zeit restauriert.

 

Auf dem Platz laden Sitzbänke zum Verweilen ein, in der Mitte steht ein Brunnen. Eine Skulptur ist den Osterumzügen gewidmet, dabei wurde Geld für die Begräbnisse er Armen gesammelt.



 

Gegenüber der Kirche könnt Ihr den prächtigen Palacio Spínola betrachten. Er wurde in der Zeit von 1730 bis 1780 erbaut und gilt als Musterbeispiel für herrschaftliche Architektur auf der Insel. Der Palast wurde bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts von Adelsfamilien bewohnt. Mit Unterstützung des Architekten und Künstlers César Manrique wurde das Gebäude im Jahre 1974 restauriert. Mittlerweile wird es für Repräsentationszwecke genutzt und ist die offizielle Residenz des Präsidenten der Kanaren. Außerdem beherbergt der Palast ein Timplemuseum. Teguise gilt als Ursprung der Timple, einem traditionellen Saiteninstrument, das der Ukulele ähnelt.

 

Ihr könnt weiter durch die Gassen mit den typisch kanarischen Häusern schlendern. Es gibt dort zahlreiche Geschäfte mit Kunsthandwerk und Souvenirs, die Bars und Restaurants bieten traditionelle Küche.

 


Es gibt aber auch noch sehenswerte Sakralbauten zu bewundern. Das Klosteranlage Convento de Santo Domingo des Dominikanerordens stammt aus dem Jahre 1698. Vom Kloster könnt Ihr noch einige Reste sehen, an seiner Stelle steht das Rathaus der Stadt. Die Klosterkirche Santo Domingo beherbergt heute eine Galerie für moderne Kunst, in der bedeutende nationale Künstler ihre Werke ausstellen. Vom Franziskanerkloster existiert nur noch die Kirche. Die Klosteranlage wurde im 16. Jahrhundert errichtet, sie bestand aus dem Klostergebäude und der Kirche.

 

Sie wurde immer wieder durch Brände oder Plünderungen zerstört. Vom Kloster blieben nur einige Reste übrig, die Kirche San Francisco wurde wiederaufgebaut und besitzt ein wunderschönes Portal.

 


Daneben befindet sich das kleine Museo Sacro, in dem Ihr religiöse Exponate sehen könnt.
So ruhig und beschaulich Teguise wochentags wirkt, so lebhaft geht es dort am Sonntag zu – dann ist Markt. Rund um die Kirche Nuestra Señora de Guadalupe bilden unzählige Marktstände den bedeutendsten Markt der Kanaren.

 

Angeboten werden typische Produkte wie Aloe Vera, Wein und Käse. Aber auch Souvenirs, Textilien und Lederwaren sind erhältlich. Vieles ist billiger als in den Läden der Urlaubsorte, das gilt besonders für Kleidung und Schuhe.

 

 

Auch nach Andenken für die Daheimgebliebenen könnt Ihr schauen. Viele Kunsthandwerker zeigen ihre Fertigkeiten und verkaufen Keramikartikel, Korbwaren und vieles mehr. Afrikanische Händler bieten Holzschnitzereien, Taschen oder Uhren. Wer es mag, kann sich auch Rasta-Zöpfe flechten lassen. Darüber hinaus gibt es auch viele Stände mit Essen und Getränken, die nach dem Bummel zu einer Pause einladen.

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Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von Elke

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Jardin de Cactus, der Kaktusgarten

Ein Gastbeitrag von Elke

San Fernando, 10.02.2022

Der sehenswerte Kaktusgarten des César Manrique, bei dem kleinen Ort Guatiza im Norden von Lanzarote

Kaktusplantagen, soweit das Auge blicken kann – der kleine Ort Guatiza an der Nordostküste Lanzarotes galt früher als Zentrum der Cochinellenzucht. Auf den Feigenkakteen (Opuntien) züchtete man Schildläuse (Cochinille), aus denen der natürliche Farbstoff Karmin gewonnen wurde. Er fand nicht nur in der Textilindustrie Verwendung, sondern auch für Lippenstifte und Getränke. Die Gewinnung von Karmin hat eine lange Tradition auf der Insel, allerdings wurde es im Laufe der Zeit von den synthetischen Farbstoffen verdrängt.

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Sicherlich haben die riesigen Kakteenfelder César Manrique zu seinem letzten Herzensprojekt inspiriert. In einen stillgelegten Steinbruch schuf der Künstler und Architekt den Jardin de Cactus, einen einzigartigen Kaktusgarten. Die Idee dazu kam ihm, als die Mühle in dem alten Steinbruch renoviert wurde.

 

Den Entwurf erstellte er schon in den 1970er Jahren, genehmigt wurden die Pläne erst 1989 von der Inselregierung. Fertiggestellt wurde sein letztes großes Werk im Jahre 1990, die Eröffnung war ein Jahr später. 1992 verstarb Manrique durch einen Autounfall. Seine Vision bei diesem Kunstwerk war die Wiederbelebung einer von Menschenhand zerstörten Vulkanlandschaft. Dies erreichte er auf seine typische Art und Weise, bei der er Kunst und Natur in Einklang brachte. Er ließ in der 5.000 qm großen Landschaft Terrassen schlagen und Teiche anlegen.


In der Vulkanasche, die früher in dem Steinbruch abgebaut wurde, gedeihen Kakteen in allen möglichen Formen und Größen. Das liegt daran, dass sie den Tau speichern, diese Erkenntnis wird auch für den Weinanbau auf Lanzarote genutzt. Manrique ließ Säulen aus aufgequollener Lava stehen, die er als Kunstwerke sah.

 

Neben den Kakteen wollte er auch Sukkulenten wie Euphorbien und Kleinias anbauen, die Auswahl der Pflanzen überließ er einem Botaniker und zwei Kakteensammlern. Es waren insgesamt 4.500 Kakteen und Sukkulenten von 450 verschiedenen Arten, die er liebevoll in der Landschaft drapierte. So schuf er ein gigantisches Gesamtkunstwerk, in dem die Besucher die Perfektion der spektakulären Anlage bewundern können. Dabei bildet das Grün der Pflanzen einen tollen Kontrast zum schwarzen Vulkangestein.




Am Parkplatz vor dem Eingang fällt ein 8m hoher Kaktus aus Eisen ins Auge. Nach dem kleinen Durchgang liegt der gesamte Garten fast wie ein Amphitheater vor Euch.

 

 

 


Am hinteren Ende thront über allem eine alte Mühle. Hier kommen Hobbyfotografen auf ihre Kosten, jede Pflanze für sich ist eine Postkartenschönheit. Ihr könnt auf Steinwegen und über Treppenstufen durch den Garten schlendern.

 

 

Mittlerweile beherbergt der Garten rund 10.000 Pflanzen, darunter die imposanten Kandelaber-Euphorbien und die kugeligen „Schwiegermutterkissen“.

Den Mittelpunkt des Gartens bildet ein kleinerer Teich, der mit Seerosen und Thalias bepflanzt ist.

Im hinteren Bereich könnt Ihr die liebevoll restaurierte Gofio-Mühle bewundern. Bei Gofio handelt es sich um eine Spezialität der Kanaren, es ist ein Mehl, das aus geröstetem Getreide hergestellt wird. Die Mühle könnt Ihr betreten, um das alte Mühlrad zu bestaunen. Unterhalb der Mühle befindet sich eine Cafeteria. Dort könnt Ihr Euch eine Pause gönnen, um bei einer Erfrischung den herrlichen Blick auf den Garten zu genießen.

 

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Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von Elke

Weitere nützlich Daten zum Jardin de Cactus:

Anschrift:
Jardin de Cactus
Av. Garafía
35544 Guatiza
Lanzarote
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Öffnungszeiten von 10:00 h - 17:00 h
Eintrittspreise, Stand Februar 2022
Erwachsene 6,60 €
Kinder 7-12 Jahre 3,25 €
Kinder 0-6 Jahre gratis
Personen mkit Behinderung bekommen an der Kasse 30% Ermäßigung bei Vorlage des Schwerbehindertenausweis
Personen mit eingeschränkter Mobilität können das Zentrum besuchen. Ein speziell an das Zentrum angepasster Rollstuhl steht zur Verfügung.
Das Mitbringen von Haustieren ist untersagt.
Eine Ausnahme bilden Blindenhunde.

Es befindet sich auch eine Cafeteria im Kaktusgarten.
Die Menükarte kann hier (deutsch) eingesehen werden.

Kontakt:
Webseite: https://www.cactlanzarote.com/de/cact/jardin-de-cactus/
Telefon: 00 34 901 200 300
E-Mail: info@centrosturisticos.com

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Aussichtspunkt Mirador del Rio

Ein Gastbeitrag von Elke

San Fernando, 06.02.2022

Mirador del Rio, wirklich einer der schönsten Aussichtspunkte auf dem kanarischen Archipel

 

Über dem Gebirgszug Famara im Norden von Lanzarote könnt Ihr einen der schönsten Aussichtspunkte der Kanaren besuchen, den Mirador del Rio. Er liegt auf einer Höhe von 497m über dem Meeresspiegel und bietet einzigartige Ausblicke über die Nordküste bis zur vorgelagerten Insel La Graciosa.

 

 

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Die 1,5km breite Meerenge El Río verbindet diese kleine Insel mit Lanzarote. An der Stelle des Aussichtspunktes war am Ende des 19. Jahrhunderts während des Amerikanisch-Spanischen Krieges ein Geschützstand installiert. Ein paar Reste davon sind heute noch zu sehen, sie befinden sich östlich vom Aussichtspunkt.

 

 

Wer das auffällige Symbol am Eingang zum Mirador del Rio sieht, weiß dass diese Attraktion der Insel von dem bekannten Künstler César Manrique geschaffen wurde. Im Jahre 1973 entwarf er zusammen mit dem Maler und Bildhauer Jesús Soto sowie dem  Architekten Eduardo Caceres diesen reizvollen Aussichtspunkt, der 1974 eröffnet wurde.

 

 

 

Damals zählte es zu den modernsten Bauwerken der Welt. Das Meisterwerk von Manrique verbindet Natur, Architektur und Technik zu einem harmonischen Ensemble.

 

 

 

Es wurde in den Felsen integriert und besteht aus einer Brüstung über dem Abgrund, einem Souvenirladen sowie einem Café mit riesigen Panoramascheiben.

 

 

 

Darüber gibt es eine Aussichtsplattform. Sämtliche Räume sind rund, auch das Café, in dem zwei Metallskulpturen an der Decke ins Auge fallen.

 

 

 

Nach draußen führen zwei Wege zu den Terrassen, die in den Felsen das Hochplateaus geschlagen wurden. Unterhalb könnt Ihr die verlassenen Salzpfannen der Salinas del Río mit ihrem hellrosa Wasser sehen. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Salinen der Kanaren. Die eigenartige Farbe ist auf den winzigen Salinenkrebs zurückzuführen.

 

 

Wagemutige erreichen den unberührt wirkenden Strand über einen steilen Weg, der in der Nähe des Aussichtspunktes beginn. Wer es bequemer mag, unternimmt eine Bootsfahrt vom nahe gelegenen Örtchen Orzola.

 

 

 

Einen atemberaubenden Rundumblick bietet die Aussichtsplattform des Mirador del Rio. Zu Euren Füßen liegt die Insel La Graciosa, umgeben ist sie vom tiefblauen Atlantik. Ihr könnt den Hauptort Caleta del Sebo mit seinem malerischen kleinen Hafen erkennen. Weit am Horizont zeigen sich die Inseln Montaña Clara und Alegranza,sie bilden zusammen mit El Roque und La Graciosa den Chinijo Archipel.

 

 

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Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von Elke


Öffnungszeiten: Täglich 10:00h - 17:00 h
Ob die Cafeteria geöffnet hat, könnt ihr HIER nachschauen
Eintrittspreise Stand Februar 2022:
Erwachsene: 5,00 €
Kinder von 7 - 12 Jahr: 2,50 €
Kinde von 0 - 6 Jahre: gratis
Behinderte erhalten gegen Vorlage des Ausweises 30% Rabatt
Mit Ausnahme der oberen Terrasse ist das Zentrum barrierefrei
Das Parken und abstellen von Fahrrädern ist kostenfrei
Das mitbringen von Haustieren ist NICHT erlaubt.
Ausnahme: Offizielle Begleithunde
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César Manrique

Ein Gastbeitrag von Elke

San Fernando, 30.01.2022

César Manrique, ein berühmter Sohn der Insel Lanzarote

César Manrique (1919 – 1992) wurde in Arrecife geboren und war ein Künstler, Architekt und Umweltschützer auf Lanzarote. Er hat das Bild der vulkanischen Insel entscheidend geprägt und überall seine Spuren hinterlassen. Seine Schaffenskraft und sein Einfluss sind an vielen Stellen gegenwärtig. Die traditionelle Architektur lag ihm sehr am Herzen – kubische Bauten, weiß gekalkt mit grünen Türen und Fensterläden. Sein großes Bestreben war, die Insel vor Massentourismus zu schützten. So setzte er in den 1960er Jahren durch, dass kein Gebäude höher als eine Palme sein durfte. Daher gibt es auf Lanzarote nur ein einziges Hochhaus, das Grand Hotel in der Inselhauptstadt Arrecife, dass schon vor dieser Bestimmung erbaut wurde. Auch ein Verbot von Reklametafeln ist Manrique zu verdanken.

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Durch seinen unermüdlichen Einsatz wurde Lanzarote im Jahre 1993 von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt. Dies war erstmalig, das einer komplette Insel dieser Titel verliehen wurde. Er sah sich aber nicht nur als Umweltaktivist, sondern auch als Ästhet mit einem ausgeprägten Hang zum Schönen. Aus der eigenwilligen Insel schuf er ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. Er schuf eine außergewöhnliche Symbiose aus Kunst und Natur, die Touristen aus vielen Ländern in den Bann zieht. Auffallend sind seine spektakulären Windspiele, die zahlreiche Verkehrskreisel schmücken.

 

César Manrique wuchs in einer bürgerlichen Familie auf und verbrachte seine Kindheit in einem Haus am Meer, direkt am Famara-Strand. Als Freiwilliger nahm er am Spanischen Bürgerkrieg teil. Danach studierte er auf Teneriffa an der Universität von La Laguna technische Architektur. Er erhielt 1945 ein Stipendium für die Academia de Bella Artes in Madrid, dort machte er seinen Abschluss als Kunst- und Mallehrer. Bis 1964 lebte er in der spanischen Hauptstadt, dann zog es ihn nach New York. In der Metropole lebte er zwei Jahre, die verschiedenen Kunstrichtungen wie Pop-Art, Abstrakter Expressionismus, Neuen Plastik und kinetische Kunst faszinierten ihn und prägten sein späteres Schaffen.

Danach kehrte er endgültig nach Lanzarote zurück. Sein Plan war, die geliebte Insel zu einem der schönsten Plätze der Welt zu gestalten. Für sein Vorhaben konnte er einen alten Freund der Familie gewinnen, Pepín Ramírez Cerdá , der mittlerweile Präsident der Inselregierung war. Manrique war viel auf der Insel unterwegs, um die Bevölkerung für seinen Architekturstil zu überzeugen. Er schuf künstlerische Projekte, die für die damalige Zeit innovativ waren. Sie waren landschaftlicher und räumlicher Natur und sollten die Insel für den Tourismus attraktiver machen. Sein Konzept nannte er Kunst-Natur/Natur-Kunst, er gestaltete Landschaften und Gärten, legte Aussichtspunkte an.

 

 

Sein erstes Werk war die Höhle Jameos del Agua, die er im Jahre 1966 schuf.

 

 

 

 

Weitere Beispiele seiner seiner gestalterischen Kunst sind der Mirador del Rio und der Jardin de Cactus.

 

 

 

 

Er kaufte ein altes Haus in Yaiza, das noch aus der Zeit der Vulkanausbrüchen von 1730 bis 1736 stammte. Er wollte es ursprünglich als Atelier nutzen, baute es aber im Jahre 1970 zum Restaurant La Era um.



Im gleichen Jahr fiel ihm bei einem seiner Ausflüge auf der Insel ein schwarzer Lavastrom auf, aus dem die grüne Spitze eines Feigenbaums herausragte. Er beschloss, an diesem Platz sein Wohnhaus zu bauen. Bei den Bauarbeiten entdeckte er fünf Lavahöhlen, die er zu unterschiedlichen Wohnräumen gestaltete. Damit verwirklichte er seinen Wunsch, inmitten der Lava zu leben und ein Haus auf eine wunderbare Weise in die Natur zu integrieren. Später wurde hier die Fundación César Manrique gegründet und ein Museum eingerichtet. Manrique zog 1988 nach Haria in ein Bauernhaus, das er neugestaltete und in dem sich seit 2013 ein Museum befindet.

Manrique bekam verschiedenen Auszeichnungen wie das Große Zivilverdienstkreuz für seine Umweltarbeit, das ihm König Juan Carlos I. 1987 überreichte. Im gleichen Jahr erhielt er in Berlin den Weltpreis für Ökologie und Tourismus. Das Europaparlament würdigte seine Arbeit 1986 mit dem Europa Nostra-Preis. 2021 wurde ein Asteroid nach ihm benannt: 395141 Césarmanrique.

 

 

Er kam im Alter von 73 Jahren bei einem Verkehrsunfall am 25. September 1992 in Tahiche, in der Nähe seiner Stiftung, ums Leben. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Haria, an der Unfallstelle gibt es heute einen Kreisverkehr, dort ist das von ihm geschaffene Windspiel von Tahiche zu bewundern.

 

 

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von Elke

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Die César Manrique Fundación

Ein Gastbeitrag von Elke

San Fernando, 03.02.2022

Der nahezu unnachahmliche Baustil des
César Manrique

Der Architekt und Künstler César Manrique hat sich für den Umweltschutz auf Lanzarote engagiert und die Insel entscheidend geprägt. Die Fundación César Manrique gehört zu den Top-Attraktionen der Insel. Sie befindet sich in Tahiche, in der geografischen Mitte von Lanzarote. Es handelt sich um sein ehemaliges Wohnhaus, in dem er in der Zeit von 1968 bis 1988 lebte. Später wurde dort ein Museum eingerichtet. Die Stiftung wurde 1992 offiziell eingeweiht, sie dient in erster Linie dem Erhalt und der Verbreitung seiner Werke.


Das Gebäude befindet sich auf einem drei Hektar großen Lavafeld, das durch Vulkanausbrüche in den Jahren von 1730 bis 1736 entstand. Mehrere Lavablasen bildeten sich durch die unterschiedliche Erkaltung der Lava. Nach seiner Rückkehr aus New York entdeckte er dieses Gebiet und beschloss, dort sein Haus im Einklang mit der Natur zu erbauen. Auf dem Lavafeld fiel ihm ein Feigenbaum auf, der aus einer der Lavablasen hinauswuchs.

 

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Ihm gelang eine einzigartige Verschmelzung der Architektur mit dem Vulkan. Es war der perfekte Ort, sein Können als Maler, Bildhauer, Designer und Architekt zu verknüpfen. Das Gebäude wurde auf zwei Ebenen angelegt, im Erdgeschoss nutzte er fünf natürliche Vulkanblasen, die er durch in Lava geschlagene Tunnel verband.

 



Das obere Stockwerk zeigt sich in der traditionellen Architektur der Insel, in moderner Art und Weise wurden funktionelle Elemente wie Fenster und Lampen hinzugefügt.

 

 



Den gesamten Umbau zum Museum plante und überwachte der Künstler selbst. Dies geschah wenige Monate vor seinem Tod im Jahre 1992. Für den Eingangsbereich gestaltete er ein außergewöhnliche Mobile, das wie ein großes Kinderspielzeug wirkt – ein eindrucksvolles Beispiel für seine Freude an Farben und Bewegung.

 



Für die Ausstellung der Kunstwerke wurden die Innenräume und Wände angepasst. Die beiden Stockwerke verband er mit einer Außentreppe, sodass ein Rundgang für die Besucher entstand.

 

 


Oben wurden Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Gästezimmer und Bad umgestaltet, damit sie als Ausstellungsräume für Kunstwerke dienen können. Die Säle Epacios und Bocetos richtete er ein, um die Sammlungen der Stiftung zu präsentieren.

 

 


Die Attraktion des Hauses ist das atemberaubende Erdgeschoss, das sich über fünf Vulkanblasen erstreckt, die durch künstlich geschaffene Gänge verbunden sind. In jeder der Vulkanblasen befindet sich ein eleganter Raum mit individueller Farbgestaltung und edlem Design. Neben verschiedenen Wohnräumen mit Kunstobjekten könnt Ihr einen Erholungsbereich mit Swimmingpool sowie einen Grill und eine kleine Tanzfläche bestaunen.

 


 

Der letzte Raum gleich vor dem Ausgang ist das frühere Atelier des Malers, das in einen Ausstellungsraum für seine Bilder verwandelt wurde.

 

 


In den früheren Garagen sind ein Souvenir-Shop und ein Café untergebracht. Das alles ist von üppiger Natur mit prächtigen Pflanzen wie Kakteen und Bougainvilla umgeben. In dem weitläufigen Garten fällt ein riesiges Wandgemälde ins Auge. Ansonsten bietet er herrliche Blicke auf die umliegende Vulkanlandschaft.



Das Museum Fundación César Manrique ist ein besonderes Beispiel für die architektonische und künstlerische Leistung Manriques. Er hebt die Integration in die Natur hervor und verbindet traditionelle kanarische Bauweise mit modernen Elementen. Das Museum repräsentiert seinen häuslichen Bereich, in dem er seinen Alltag gestaltete und seine Werke schuf. Es zeigt persönliche Seiten durch Möbel, Bilder und andere Gegenstände, mit denen er sich in den letzten Jahren seines Lebens umgab. Die Atmosphäre wirkt recht ursprünglich, das liegt auch an funktionellen Gegenständen wie Lampen und Tische, die der Künstler selbst entworfen hat. Einiges hat er auch im Laufe der Zeit gesammelt, somit stellt sich die menschliche Seite Manriques dar.

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Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von Elke

Die Cesar Manrique Fundación
Taro de Tahíche
C/ Jorge Luis Borges, 16
35507 Tahíche
Lanzarote
Telefon: +34 928 84 31 38
E-Mail: fcm@fcmanrique.org
https://fcmanrique.org/inicio/?lang=de

ÖFFNUNGSZEITEN:
Täglich (Feiertage eingeschlossen) von 10:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Letzter Einlass: 17:30 Uhr
Verlassen der Räume ab 17:50 Uhr
Das Haus-Museum bleibt am 1. Januar geschlossen

TICKETS:
Eintritt: 10€ Kombination von zwei Eintrittskarten Haus-Museum (Haría) + Stiftung César Manrique (Tahíche): 17€ / Kinder 7-12 Jahren: 3€ Kombination von zwei Eintrittskarten Haus-Museum (Haría) + Stiftung César Manrique (Tahíche): 4€

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Der Timanfaya Nationalpark

Ein Gastbeitrag von Elke

San Fernando, 24.01.2022

Timanfaya, eine eindrucksvolle Vulkankulisse auf der Insel Lanzarote

 


Lanzarote ist eine faszinierende Insel, die ihre Besucher mit einer spektakulären Vulkanlandschaft in den Bann zieht. Hier könnt Ihr auf dem Mond spazieren gehen, ohne die Erde zu verlassen.

 

 

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Der Timanfaya Nationalpark bietet mit den Feuerbergen – den Montañas del Fuego unvergessliche Naturerlebnisse. Das Vulkangebiet im Südwesten der Insel erstreckt sich über rund 200qkm – etwa ein Viertel der gesamten Insel – und beeindruckt mit gigantischen Lavafeldern, schwarzrot schimmernden Vulkankegeln und bizarren Schluchten.

 

Diese eigenwillige Landschaft hat sich sein den Vulkanausbrüchen in der Zeit von 1730 bis 1736 kaum verändert. In den sechs Jahren quoll flüssige Lava aus der Erde und sie verwüstete zahlreiche Dörfer. Mit der glühenden Lava vermischten sich kochende Wasserfontänen und übelriechender Rauch. Nicht nur das fruchtbare Land der Bauern wurde von ihr verschlungen, auch ihre Höfe und das Vieh. Es gibt dazu einen Augenzeugenbericht des Pfarrers Don Andrés Lorenzo Curbelo aus Yaiza.

Wie könnt Ihr den Timanfaya Nationalpark erkunden? Empfehlenswert ist eine Bustour, denn sie führt durch den Kern des Nationalparks, der individuell mit dem Mietwagen nicht zugänglich ist. Den könnt Ihr also nur für die Anfahrt nutzen, um von der LZ-67 den Parkplatz mit dem Kassen-Häuschen erreichen. Dort befindet sich auch das Besucherzentrum, das umfangreiche Informationen über die Welt der Vulkane für Euch bereithält.  Ein weiteres Besucherzentrum gibt es in Mancha Blanca, dessen Ausstellungsräume teilweise unter der Erde liegen. Dort werden die Vorgänge im Inneren eines Vulkans erklärt und Ihr könnt sogar die Simulation eines Ausbruchs erleben. Außerdem sind dort Informationen über geführte Wanderungen erhältlich. Versucht nach Möglichkeit, die Mittagszeit zu vermeiden, denn dann ist sehr viel Betrieb und es kann sich eine lange Warteschlange an Pkw's bilden. Kommt besser am Morgen oder am späten Nachmittag dorthin.

Als Alternative zum Mietwagen ist ein organisierter Ausflug möglich, der noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten umfasst. Die Busse durch den Nationalpark starten am Parkplatz alle paar Minuten, aussteigen ist unterwegs nicht möglich, außer an bestimmten Fotostopps. Während der Fahrt erfährt man sehr viel Wissenswertes über die Entstehung dieser einzigartigen Landschaft.

Die 14km lange Tour – die Ruta de los Volcanos - führt auf schmalen Straßen durch den atemberaubenden Nationalpark. Ihr könnt in offene Felsmünder, auf gigantische Lavafelder, bizarre Felsformationen und in tiefe Krater schauen. So nah kommt man sonst nicht an diese ursprüngliche Landschaft, die individuell weder mit dem Auto oder Rad noch zu Fuß betreten werden darf. Ihr könnt Euch also auf einzigartige Fotomotive freuen!

 

Die höchste Erhebung ist der namensgebende Timanfaya mit seinen 510m. Herrliche Ausblicke auf den Nationalpark bietet der Aussichtspunkt am Montaña Rajada.

 

 

An sonnigen Tagen ist das Spiel der Formen und Farben besonders eindrucksvoll. Ab und zu seht Ihr leuchtende Flechten, die zu den wenigen Pflanzen gehören, die sich hier angesiedelt haben.

 

Nach den ganzen Eindrücken wartet ein weiteres Highlight auf Euch. Am Ende des Parkplatzes vor dem Restaurant El Diabolo sorgen die Mitarbeiter des Nationalparks mit spektakulären Vorführungen für spannende Augenblicke. Sie gießen Wasser in ein Rohr, das in den vulkanischen Boden eingelassen wurde. Durch die große Hitze in dem Erdloch entsteht eine gewaltige Fontäne aus Wasserdampf, die explosionsartig aus dem Rohr hinausschießt. Die Rohre reichen etwa 6m tief, dort herrscht eine Temperatur von rund 600 °C. Das ganze Spektakel dauert nur Sekunden und ist auf jeden Fall ein Erlebnis.

 

Bei einer anderen Demonstration der Erdwärme werden Ginsterzweige in ein Erdloch gelegt, sie fangen schon nach kurzer Zeit an zu brennen.

 

Als Abschluss der Tour bietet sich ein Besuch im Restaurant El Diablo an. Es wurde von Lanzarotes berühmten Künstler und Architekten César Manrique entworfen und im Jahre 1969 eröffnet. Hier wird die Hitze in der Erde zur Zubereitung der Speisen verwendet. Dazu benutzt man einen Grill, der sich über der Öffnung eines Lavatunnels befindet. Das Restaurant besteht aus Vulkansteinen und sehr viel Glas, sodass Ihr beim Essen die Blicke auf die einzigartige Vulkanlandschaft genießen könnt.

Eine schöne Alternative zur Bustour ist eine geführte Wanderung durch das Zentrum des Timafaya Nationalparks. Die Guides der Nationalparkverwaltung bieten die Tremesana Route an, die in dem malerischen Dorf Yaiza startet. Es handelt sich um eine einfache Strecke, die rund um den Berg Tremesana im südlichen Teil des Parks führt. Der vulkanische Lehrpfad erstreckt sich über einen gut befestigten Schotterweg. Besonders auffallend sind inmitten der Lavabrocken die Feigenbäume, die vor der Gründung das Nationalparks angepflanzt wurden.

Wer die Feuerberge aus einer völlig anderen Perspektive erleben will, kann einen Ritt auf einem Dromedar unternehmen. Am Rand der LZ-67 gibt es in den kleinen Dörfchen Uga einen Platz -   Echadero de los Camellos – von dem aus die Kamel-Touren starten. Die Dromedare haben eine lange Tradition auf Lanzarote, sie wurden 1406 von dem Eroberer Jean de Bethencourt auf der Insel angesiedelt und sie wurden Jahrhunderte als Packtiere genutzt.

Heute führen sie Euch durch die faszinierende Vulkanlandschaft. Die Strecke, die einen Hügel hinauf und wieder hinab führt, ist perfekt zum Fotografieren. Auf ein Dromedar passen maximal zwei Personen, die Tiere laufen normalerweise in einer Reihe und es werden kleine Gruppen gebildet.


An der Kamelstation lädt ein kleines Museum – Punto de Información – zur Besichtigung ein. Es bietet umfangreiche Informationen zum Timanfaya Nationalpark und seinen Dienstleistungen. Ein Teil der Ausstellung weist auf die Landwirtschaft, insbesondere die Kamelzucht, hin.

 

Außerdem sind vulkanische Materialien zu sehen, neben den Exponaten sind zahlreiche Schautafeln vorhanden.

 

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Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von Elke

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